Graduiertenkollegs

Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiß man noch wenig darüber, welche Bedingungen für diskriminierungskritische Bildungsprozesse nötig sind. Das Forschungsprogramm des MGRK setzt an diesem Desiderat an: Wir möchten im Rahmen universitärer Lehre die Auseinandersetzung mit diskriminierungskritischen Medien und Materialien, die Artikulations- und Umgangsweisen von und mit dabei auftretenden Widerständen sowie die Entwicklung von Haltungen und veränderten (pädagogischen) Handlungsweisen bei den Studierenden, kurz: Bildungsprozesse, untersuchen. Konkret werden diskriminierungskritisch perspektivierte universitäre Lehrveranstaltungen mit Studierenden im Lehramt (Bildungswissenschaften), in der Kunstdidaktik und der Sozialpädagogik in den Blick genommen. Um individuelle und kollektive Aneignungsprozesse im Rahmen pädagogischen Handelns untersuchen zu können, findet die Forschung im Kontext von Lehrangeboten statt, bei denen im Sinne des Problem Based Learning die in der theoretischen Auseinandersetzung vermittelten diskriminierungskritischen Deutungsangebote von den Lernenden in praxisbasierten Erprobungen weiterverarbeitet werden.
Das MGRK bearbeitet das skizzierte Desiderat auf verschiedenen Ebenen: im Hinblick auf unterschiedliche Disziplinen (Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Kulturelle Bildung), auf verschiedene Beobachtungsdimensionen und mit unterschiedlichen Forschungsmethoden. Dem Forschungsprogramm des beantragten MGRK liegen dabei v.a. zwei theoretische Konzepte zugrunde: a) Intersektionalität und b) Strukturelle Diskriminierung/Epistemische Gewalt.

Ansprechpartner*innen: Jun.-Prof. Dr. Constantin Wagner, Prof.'in Dr. Karin Bräu, Prof.'in Dr. Alexandra Klein & Prof.'in Dr. Carmen Mörsch

 

Graduiertenkolleg "Leben in Übergängen. Junge Erwachsene zwischen Kontinuität und Diskontinuität in Bildung, Beruf und Familie" (abgeschlossen)

Im Graduiertenkolleg zum Thema "Leben in Übergängen. Junge Erwachsene zwischen Kontinuität und Diskontinuität in Bildung, Beruf und Familie" arbeiten das Institut für Erziehungswissenschaft und das Institut für Soziologie zusammen. Folgendes wird im Rahmen des Kollegs fokussiert: Aufgrund weitreichender gesellschaftlicher Transformationen in den letzten Jahrzehnten sowie institutioneller Bedingungen, die diese Veränderungen nur unzureichend aufgefangen haben, hat sich die Lebenssituation von jungen Erwachsenen in Deutschland grundlegend gewandelt. Sie sind in hohem Maß von unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen, spüren in besonderer Weise die Auswirkungen des Abbaus wohlfahrtstaatlicher Einrichtungen, sie sind mit mehr Anforderungen an Flexibilität, Mobilität, hoher Arbeitsintensität und dem Umgehen mit Kontingenz und Unsicherheit konfrontiert, und ihre Zukunftserwartungen sind unklar. Im Rahmen des Graduiertenkollegs sollen Dissertationen angefertigt werden, die die spezifische Situation junger Erwachsener in biographischen Übergängen empirisch erforschen. Grundsätzliche Forschungsfragen sind: Wie gelingt es jungen Menschen heute, sich zwischen den Kontinuitäten und Diskontinuitäten als junge Erwachsene in die Gesellschaft zu integrieren, am Erwerbsleben zu partizipieren und Familien zu gründen? Wie gehen sie mit multiplen Übergängen in Bildung, Beruf und Familie um? Welche Wertorientierungen und Lebensentwürfe liegen zugrunde?

 

Graduiertenkolleg "Integrierte Unterrichtsforschung in Fachdidaktik und Bildungswissenschaften" (abgeschlossen)

Im interdisziplinären Kolleg zum Thema "Integrierte Unterrichtsforschung in Fachdidaktik und Bildungswissenschaften" kooperiert das Psychologische Institut mit der Fachdidaktik in Biologie, Englisch und den romanischen Sprachen. Zielgruppe für das Graduiertenkolleg sind exzellente Absolvent*innen des Studiengangs Master of Education oder des Vorbereitungsdienstes für ein Lehramt an den Studienseminaren. (Zukünftige) Lehrer*innen erhalten die Möglichkeit, die eigene Profession forschungsorientiert weiterzuentwickeln und sich für eine akademische Laufbahn im Bereich der Fachdidaktik und der Lehr-Lernforschung zu qualifizieren. Die Teilnehmer*innen führen Einzelprojekte durch, in denen sie fachdidaktische Fragestellungen mit Methoden der empirischen Bildungsforschung auf hohem theoretischem und methodischem Niveau bearbeiten. Sie tragen zur evidenzbasierten Weiterentwicklung des Professionswissens von Lehrkräften bei und fördern die Verschränkung von universitärer Forschung mit der Schulpraxis.